Minisbustour Kenai Peninsula - Cordova - Wrangell Mountains und Angeln in Alaskas Wetterküche - Alaska Peninsula / Chignik 2012

In einer von Felix Schneider organisierten und begleiteten 14-tägigen Minibustour reisten wir als Sechsergruppe bequem und stressfrei auch in Gegenden, die bisher vom grossen MassenTourismus verschont blieben.

Wesentliche Höhepunkte dieser Reise bildeten:

  • Ein zweitägiges Bear-Viewing, wo wir mit den muschelsuchenden Bären beinahe auf Tuchfühlung kamen und bei den Wanderungen und einer Kanufahrt eine fantastische Natur erleben konnten.
  • Weiterreise nach Homer, hier Pflichtbesuch des Salty Dawg Saloon in der Hoffnung, unsere früher aufgehängten Visitenkarten unter den anderen Tausenden wieder zu finden.
  • Ein kleiner Kutter brachte uns von Homer nach Halibut Cove. Anschliessend Abendessen und Besichtigung der Kunstgalerie. Halibut Cove ist ein kleiner, romantischer Künstlerort auf Ismailof Island. Ein winziges Paradies, das nur auf dem Wasserweg oder mit -flugzeug zu erreichen ist.
  • Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten, ging die Fahrt anderntags weiter dem Kenia Lake (schönster See der Kenai-Halbinsel) entlang nach Cooper Landing, von wo aus wir nach einem ca. 1 ½ stündigem Fussmarsch den Russian River Fall erreichten. Ungebändigte Wassermassen stürzen sich wild tobend und donnernd zu Tal. Beindruckend ist der Kampfgeist und der ungebrochene Wille der Lachse, die schier unüberwindbaren Stromschnellen zu bezwingen, um an ihre Laichplätze zu gelangen. Rein informativ: im Kenai River wurde der Königslachs ab 22. Juni gesperrt.
  • Nachdem wir uns von den niedertosenden Wassermassen und den kämpfenden Lachsen lösen konnten, wieder eine 1 ½ stündigen Wanderung zurück nach Cooper Landing und Weiterfahrt nach Seward.
  • Während der ca. 6-stündigen Schiffsrundfahrt im Kenai Fjord konnten wir Wale und Seelöwenkolonien beobachten und auch aus nächster Nähe die kalbenden Gletscher bestaunen.
  • Ab Whittier benötigte die Fähre ca. 3 ¼ Stunden für die Fahrt durch den Prince Wiliam Sound nach Cordova. Dieses Städtchen wurde anfang 1900 gegründet, nachdem Kupfer in Kennicott, nördlich von Cordova, gefunden wurde. Eine Eisenbahnlinie wurde gebaut, um das Kupfererz von der Mine in den Hafen von Cordova zu bringen. Heute ist Cordova einer der bedeutensten Fischereihäfen Alaskas. 
  • Im Ejak River genossen wir bei strömendem Regen und relativ hohem Wasserstand das Fischen mittels kleiner Streamer auf Rotlachse. Tageslimit: 3 Sockeyes. Wer wollte, erlebte entlang der Meeresküste eine Kanufahrt mit anschliessendem Barbecue. Anderntags, nachdem unsere Klamotten wieder trocken waren, unternahmen wir bei Wind und Regen, die 40-Meilen Bootsfahrt (2 Motoren mit total 620 PS) zur One-Million-$-Bridge am Copper River. Hier an der Sonar-Zählstation wurde schon ein einmaliger Spitzenwert von 80.000 Lachse/Tag gezählt. Der Durchschnitt liegt jedoch bei ca. 7 - 8.000 Lachse/Tag.
  • Anlässlich einer abendlich durchgeführten Wildlife-Bootstour konnten Orcas mit ihren akrobatischen Sprüngen sowie die putzigen Seeotter und Seehunde beobachtet werden.
    Zurück in der warmen Stube wurde der Abend durch den Besuch eines äusserst neugierigen Schwarzbären abgerundet. Durch den Effekt haschenden Einsatz des Guides, der mit hochgestreckten, wild um sich fuchtelnden Armen und aus voller Kehle schreiend auf den Bär zu sprintete, hat sich Meister Petz entschieden, lieber Reissaus zu nehmen. Aber die hinterlassenen Spuren an der Treppe und der Türe waren doch beeindruckend.
  • Nach einer mehrstündigen Fahrt ab Valdez erreichten wir das Gebiet der Wrangell Mountains, wo wir zu Fuss in einem steilen, unwegsamen Gelände eine ca. 300 Meter höher gelegene, stillgelegte Goldmine erkundeten. Es bedarf schon eines guten Vorstellungsvermögens, unter welcher Schwerstarbeit die Goldgräber dazumal gearbeitet haben. Jedoch erschütternder ist, in welchem Zustand die Mine verlassen wurde. Nachdem die Einnahmen die Kosten nicht mehr deckten, scheint man die Mine fluchtartig verlassen zu haben und liess die gesamte Ausrüstung zurück.
  • Abgerundet wurde der Aufenthalt durch einen ca. 1-stündigen Flug in einer 3-plätzigen Super-Cub zur Quelle des Cooper Rivers, Gletscherbetrachtung, Beobachtung von Dall-Sheep-Herden. Unbeschreiblich diese Weite.

Bereichert durch viele nachhaltige Eindrücke erfolgte die Rückfahrt nach Anchorage mit einer Zwischenübernachtung im Matanuska Valley. Unserem Reisebegleiter - Felix Schneider - sprechen wir für die perfekte Organisation und den reibungslosen Ablauf dieser Tour sowie für das Kennenlernen neuer Highlights unser herzliches Dankeschön aus.

Nach der eher kulturell ausgelegten Reise erfolgte dann noch ein 6-tägiger Aufenthalt in Chignik Bay zum Angeln auf Königslachse. In dieser Region entsteht das Wetter, weshalb man diese auch als die Wetterküche Alaskas bezeichnet. Auch dieser Aufenthalt wurde durch Felix Schneider ausfindig gemacht und organisiert. Tony und ich waren die Probanden.

Nach dem Linienflug nach King Salmon, Kurz-Aufenthalt bedingt durch kleine Unregelmässigkeiten bei der Abwicklung der „Transit-Passagiere“ mit deren Gepäck. Deshalb Besuch der Bar „Eddie’s Fireplace“. Von der Rückseite des Lokals hat man heute freie Sicht auf den Naknek River, da das Hotel Quinnat Landing zwischenzeitlich abgebrannt ist (Quinnat ist ebenfalls ein anderer Name für Königslachs). Nach einem ca. 1 ½ -stündigen Flug in einer 4-plätzigen Piper direkt über die Kuppen der Aleutian Range erreichten wir wahrlich durchgerüttelt und gefaltet, nach Zwischenstopps in Chignik Lagoon und Chignik Lake, den „Zielflugplatz“ Chignik Bay.

Während der 5-tägigen Angelzeit wurden wir stets mehr oder weniger von Wind und Regen begleitet. Dies konnte uns jedoch nicht abhalten, täglich im Chignik River, nach einem ca. 45-minütigem Bootstransfer auf den Königslachs zu angeln. Obwohl wir die beste Woche für den King gewählt hatten, erfolgte der Run dieses Jahr rund 1 bis 2 Wochen später. Bedingt durch hohen Wasserstand (viel Schnee im Winter), dadurch sehr starke Strömung, hielt sich der anzahlmässige Lachsaufstieg in Grenzen.

Trotzdem konnten wir, dank der gefangenen 4 Königslachse von je ca. 30 bis 45 amerikanischen Pfund, „etwas“ geräucherten Lachs als kulinarisches Souvenir mit nach Europa nehmen. Die Drills mit den silbernen Torpedos werden unvergesslich bleiben und waren in dem strengen Wasser eine echte Herausforderung. Erinnerungen an die guten alten Zeiten wurden wieder wach und tot geglaubte Träume zu neuem Leben erweckt. Das Fanglimit im Chignik-Gebiet liegt nach wie vor bei 5 Kings / Jahr. Viel Spass bereitete auch das Fliegenfischen auf Dolly Varden. Der Aufenthalt wurde durch eine sehr familiäre Aufnahme abgerundet.                             Freddy Cramer

Zur Information:
Fisch & Game hat festgestellt, dass im Vergleich zu den Vorjahren viel weniger Königslachse in die Susitna River-Drainage (dazu gehört auch der Lake Creek) eingestiegen sind. Deshalb wurde mit Wirkung ab 15. Mai 2012 das Jahresfanglimit von 5 auf 2 Königslachse reduziert und das gesamte Flusssystem ab 25. Juni 2012 für den King gesperrt.